Mit Freude nehmen wir die Eröffnung des Romabüros in Leipzig-Volkmarsdorf zur Kenntnis. Weitere Infos unten oder hier: www.romano-sumnal.de
Desweiteren möchten wir gerne auf den Verein Dschiepen (der Sinti und Roma in Sachsen und Anhalt e.V.) hinweisen.
Kontakt: Herr Enrico Steinbach Bitterfelder Straße 1, 04129 Leipzig
dschiepen-verein@outlook.de
07.04.2016 Workshop: „Roma – Europas größte Minderheit“
19 Uhr, Frauenkultur e.V., Windscheidstraße 51, 04277 Leipzig
PETRA CAGLJ SEJDI || Romano Sumnal e.V.
Seit mehr als 600 Jahren leben Roma in Europa. Sie leben in fast allen europäischen Ländern und sind die größte Minderheit Europas. Wir kennen sie und dennoch wissen wir fast nichts über Roma. Unser Wissen über Roma besteht oft zu großen Teilen aus Märchenbildern, Stereotypen und Vorurteilen. Doch wer sind die Roma wirklich? Woher kommen sie und wie sind sie nach Europa gekommen? Welche Sprache sprechen sie? Welche Religion haben sie und wie ist ihre Kultur? Diesen Fragen wollen wir uns am 07.04.2016 gemeinsam widmen. In einem gemeinsamen Workshop sollen Geschichte und Kultur der Roma erarbeitet werden. Außerdem wollen wir uns darüber austauschen, wie Roma heute in Europa leben, welchen Ausgrenzungen und Diskriminierungen sie ausgesetzt sind und wie jeder von uns etwas dazu beitragen kann, um Antiromanismus in der Gesellschaft zu bekämpfen.
Eintritt: gegen Spende
8.4.2016, Berlin 15 Uhr, Brandenburger Tor: #Romaday Kundgebung
weitere Infos: http://www.bundesromaverband.de und http://www.alle-bleiben.info
Bis 12.4.2016 auf ARTE: Dokumentation über Morde an Rom_nja in Ungarn: „Der Prozess von Budapest“, Regie Eszter Hajdú, 2013.
http://www.arte.tv/guide/de/048217-000-A/der-prozess-von-budapest?autoplay=1
Beschreibung Arte:
Im Prozess von Budapest werden vier Männer angeklagt, Anschläge auf Roma verübt zu haben, bei denen sechs Menschen starben. Auch die Geheimdienste sollen in die rassistisch motivierte Mordserie involviert gewesen sein. ARTE fängt die Beklemmung in dem engen Gerichtssaal während der Verhandlungen ein und zeigt die ohnmächtige Trauer der Roma, die bis heute kaum gehört wurde.
Budapest, 25. März 2011: Einer der spektakulärsten Prozesse der ungarischen Nachkriegsgeschichte beginnt. An diesem ersten Verhandlungstag ist das Medieninteresse groß. Verhandelt wird ein Kapitalverbrechen, das aus Hass gegen eine Minderheit begangen wurde. Knapp zweieinhalb Jahre dauert der Prozess um die Mordserie an ungarischen Roma. Vier Männer sind angeklagt, Anschläge mit rechtsextremistischen Motiven verübt zu haben.
Zwischen Juli 2008 und September 2009 starben bei diesen Anschlägen insgesamt sechs Menschen, darunter ein Kind. Weitere fünf Menschen wurden schwer verletzt. Nach beispiellosen Pannen bei den polizeilichen Ermittlungen und dem Verdacht einer Verwicklung der Geheimdienste in die rassistisch motivierten Morde steht das Gericht von Anfang an unter enormem öffentlichem Druck. Die ungarische Filmemacherin Eszter Hajdú hat exklusiv den Prozess gegen die drei Hauptangeklagten und ihren Komplizen beobachtet. Bisher wurde noch kein Prozess gegen Neonazis lückenlos im Gerichtssaal filmisch dokumentiert. Ihr Gerichtsdrama – ein beklemmendes Protokoll des Unfassbaren, das tiefe Einblicke in die ungarische Gesellschaft gewährt.
Nach fast 170 Verhandlungstagen wurden die Hauptangeklagten zu lebenslänglichen Freiheitsstrafen verurteilt. Doch ist damit Gerechtigkeit für die Opfer erreicht? Die ungarische Roma-Bevölkerung lebt weiterhin in Angst. Mindestens ein Täter, der an den Morden beteiligt war, ist noch auf freiem Fuß. Die Tragödie und der Schmerz der Roma sind in der ungarischen Gesellschaft noch immer ein Tabu.
Quelle hier…
14.04. (Deadline): Seminar: „Anti[…]ismus/Antiromaismus im Kontext von Grund- und Menschenrechten“, Hannover
Roma und Sinti gehören weiterhin zu einer der am meisten diskriminierten und ausgegrenzten Minderheiten. Wesentliche Gründe dafür liegen in unreflektierten und unhinterfragten historischen und gegenwärtigen anti[…]istischen Ressentiments. Die aktuelle Situation in Europa und Deutschland, in der Flüchtende Asyl und Schutz suchen, verschärft die Situation insbesondere für Roma weiter, u.a. durch die Festlegung sicherer Herkunftsländer und den damit verbundenen Abschiebungen. In dieser Situation sehen sich die nationalen Minderheiten der deutschen Sinti und Roma erneut verstärkt unter dem Druck von anti[…]istischen Zuschreibungen und Diskriminierungen. Wie ist das mit vielbeschworenen europäischen Werten, verstanden als universale Grund- und Menschenrechte, vereinbar?
Um diese und andere Fragen gemeinsam zu thematisieren, möchten wir Sie auf unser dreitägiges Seminar aufmerksam machen und einladen daran teilzunehmen.
Ort:
Hannover, Agentur für Erwachsenen- und Weiterbildung
Termin:
09.-11. Mai 2016
Die wesentlichen Themen und Inhalte sind:
– Anti[…]ismus/Antiromaismus – was ist das?
– Leben als Sinti/Sintize und Roma/ Romnja heute?
– Menschenrechte im Kontext von Anti[…]ismus/ Antiromaismus
– Anti[…]ismus und Antiromaismus als systemisches Unrecht
– Flucht, Migration und Menschenrechte – Gleiche Rechte für Sinti und Roma in Deutschland und Europa?
Das 3-tägige Seminar findet im Rahmen unseres modularen Bildungsprogrammes 2016 statt und richtet sich an Multiplikator/innen aus folgenden Berufs- und Tätigkeitsfeldern:
– Soziale Arbeit
– Jugendarbeit
– schulische und außerschulische Bildung
– Ausbildungs- und Berufsförderung
– historisch-politische Bildung
– Demokratie- und Menschenrechtsbildung
Im Seminar haben Sie die Gelegenheit, nicht über sondern mit Sinti und Roma im Austausch zu sein. Es sind sowohl Referent/innen als auch Teilnehmer/innen aus Selbstorganisationen und Vereinen einbezogen.
Wir möchten Sie bitten, das Seminarangebot den Mitarbeiter/innen Ihrer Einrichtung wie auch potentiell weiteren Interessierten zu übermitteln. Wir würden uns sehr freuen, Sie oder Ihre Kolleg/innen im Rahmen unseres Seminars begrüßen zu dürfen. Für Fragen stehen wir Ihnen jederzeit gern zur Verfügung.
Anmeldungen schicken Sie bitte bis spätestens Donnerstag, 14. April 2016 per Mail, Fax oder Post an Marion Seibel.
Weitere Informationen zum Projekt und Bildungsprogramm, eine detaillierte Seminarbesschreibung sowie Anmeldeformlare finden Sie unter:
http://geschichte-bewusst-sein.de/koga/
http://www.stiftung-ng.de/de/koga.html
Bis 16.4.2016:
RomAmoR
Eine Hommage an die Sinti und Roma Kulturen 2015/16
HELLERAU – Europäisches Zentrum der Künste Dresden
Seit über 600 Jahren leben Sinti und Roma in der Mitte Europas. Wo immer sie auftauchten, bereicherten sie die ansässigen Kulturen, verschmolzen mit ihnen und prägten diese nachhaltig. Der spanische Flamenco, die jüdische Klezmer-Musik und die kubanische Rumba sind musikalische Ausdrucksformen der Roma. Sie inspirierten Brahms, Liszt, Bizet, bevölkern Kinderlieder und Abzählreime, geben ebenso hartnäckige Projektionsflächen für jahrhundertealte Vorurteile wie romantisierende Vorstellungen von Freiheit und fahrendem Volk ab. Kaum eine Minderheit wurde und wird mit so großer gesellschaftlicher Verachtung belegt wie die Sinti und Roma.
Wir finden, es ist an der Zeit, ihnen ein eigenes Festival zu widmen. Das Projekt begleitet uns über die gesamte Spielzeit, das Festival im April ist eine weitere Gelegenheit für eine Hommage an die Kulturen und Künste der Roma, es ist ein großes Fest und eine ernsthafte Auseinandersetzung zugleich.
Die Formulierung Sinti und Roma ist als Schirmterminus heute in Deutschland gebräuchlich und wird so vom Zentralrat der deutschen Sinti und Roma verwendet. Auch Sinti und Roma bleibt als Überbegriff unscharf, da nicht alle Gruppierungen wie beispielsweise die Ashkali, Kalé, Manouches, Irish Travellers oder Gypsies in ihrer kulturellen und sprachlichen Unterschiedlichkeit durch eine Formulierung erfasst werden können. Ab September 2015 bis April 2016 veranstaltet HELLERAU das spartenübergreifende Festival RomAmoR als Hommage an die zeitgenössische Kunst und Kultur der Sinti und Roma.
Quelle hier…
Abschlussveranstaltung
16.4.2016 Dresden- Hellerau
Filmvorführung„The Awakening“ mit anschließender Diskussion
Sonntag: 17.4.2016 19 Uhr Junges Theater, Göttingen
In Deutschland ist aktuell viel von Willkommenskultur die Rede. Gleichzeitig werden Sonderlager für Geflüchtete aus den „sicheren“ Balkanstaaten errichtet. Betroffen sind vor allem Roma.
Der Film “The Awakening” (das Erwachen) vermittelt ein authentisches Bild über die Schockerfahrung Abschiebung und zeigt zugleich Rassismus und Diskriminierungen auf, mit denen Roma in verschiedenen Ländern Europas konfrontiert sind. Welche psychologischen Folgen hat die Abschiebung für die Menschen? Wie ergeht es Kindern und Jugendlichen, die in Deutschland aufgewachsen sind und nun in einem fremden Land leben müssen? Der Film gewährt einen Einblick in diesen Zustand des Erwachens bzw. des und Entsetzens.
Einige Szenen sind auch in Göttingen entstanden. Sie erinnern an die Göttinger Roma-Familien Osmani und Krasniqi, die im Februar 2016 nach 17 Jahren Aufenthalt in Deutschland abgeschoben werden sollten und seitdem auf der Flucht sind, da für sie ein Leben im Kosovo nicht infrage kommt. Wie diese Familien sind derzeit viele langjährig geduldete Roma-Familien, darunter Kinder, die hier geboren und aufgewachsen sind, von Abschiebung bedroht.
Einige Roma Familien, die Zur zeit von Abschiebung bedroht sind, werden anwesend sein.
Veranstaltet von Roma Center Göttingen in Zusammenarbeit mit dem AK Asyl
Ausstellungseröffnung
Mittwoch, 20. April 2016, Berlin, 19 Uhr
„Wege der Diskriminierung“. Die Geschichte von Roma und Sinti in Tschechien und Deutschland
„Dieses Projekt hat mir geholfen, die Augen zu öffnen und Vorurteilen – nicht nur gegenüber Roma und Sinti – Aufmerksamkeit zu schenken.“ František Hartl, Teilnehmer im Projekt „Wege der Diskriminierung“
Sie ist bis zum 20. Juni 2016 montags bis donnerstags von 10 bis 16 Uhr in der Stiftung EVZ zu sehen.
Die Ausstellung ist ein Projekt von Antikomplex e.V. und der Ackermann-Gemeinde e.V. in Zusammenarbeit mit dem Gymnasium Ostrov und dem Leonhard-Wagner-Gymnasium Schwabmünchen.
VERANSTALTUNGSORT:
Stiftung EVZ
Lindenstraße 20-25
10969 Berlin
PROGRAMM:
Begrüßung: Günter Saathoff, Vorstand der Stiftung EVZ
Grußwort: S.E. Tomáš Jan Podivínský, Botschafter der Tschechischen Republik
Gespräch:
Natascha Hergert, Junge Aktion der Ackermann-Gemeinde
Terezie Vávrová, antikomplex e.V.
Lehrer und Schüler des Gymnasiums Ostrov
Sonja Böhme, Stiftung EVZ (Moderation)
>Kurze Führung durch die Ausstellung
>Stehempfang
23.4.2016 Leipzig Demonstration Abschiebung stoppen – Bleiberecht für alle
Kommt zur Demo am 23. April 2016 um 14:00 Uhr am Augustusplatz!
Wenn ihr schon seit Sommer 2014 oder länger in Deutschland seid, werdet ihr euch wahrscheinlich an Non-Citizens aus Tschetschenien erinnern, die ihr in Lagern, auf der Straße, beim Sozialamt oder der Ausländerbehörde, etc. gesehen habt. Sie waren hier wegen politischer und finanzieller Probleme, die durch ausländische Intervention in ihrem Land verursacht wurden.
Aber jetzt, fast 2 Jahre nach diesem Sommer, sind kaum noch Tschetschen*innen hier, denn fast alle wurden nach Tschetschenien oder in Drittstaaten abgeschoben.
Das Gleiche passierte vorher schon Non-Citizens aus anderen Nationen, die hier Asyl suchten; sie wurden inoffiziell in ihre Herkunftsländer zurückgeschickt, sie hatten noch weniger Aussicht auf Anerkennung ihres Asylantrags auf Basis ihres individuellen Falls, und letztendlich wurde ihre Abschiebung per Gesetz erlaubt.
Gleichzeitig mit der sogenannten “Flüchtlingskrise” und der Ankunft tausender neuer Non-Citizens in Deutschland, besonders aus Kriegsgebieten wie dem Irak und Syrien verabschiedete die deutsche Regierung 2015 mehrere Gesetze, die zum Ziel hatten:
– Deutschland weniger attraktiv für neue Geflüchtete zu machen,
– sogenannte “Wirtschaftsflüchtlinge” offiziell abzuschieben.
Die Folgen solcher Gesetze:
– Non-Citizens müssen bis zu 6 Monate in Erstaufnahmeeinrichtungen bleiben,
– eigene Abschiebelager wurden errichtet für Non-Citizens, die auf Grund ihrer Nationalität oder der Drittstaatenregelung abgeschoben werden sollen,
– Kosovo, Mazedonien und Serbien wurden zu sicheren Herkunftsländern erklärt,
– es wurde mit massenhaften Abschiebungen auf Grund der Nationalität begonnen,
– der Einsatz von Charterflügen macht es schwer bis unmöglich die Abschiebung zu blockieren.
Im Gegensatz zur sogenannten “Willkommenskultur” werden solche Massenabschiebungen unbemerkt durchgeführt, ohne große Berichterstattung in den Medien.
Kurz gesagt: Deutschland will die Kapazitäten für Geflüchtete begrenzen, und wegen der großen Zahl neuer Asylsuchender müssen die “alten” Geflüchteten abgeschoben werden.
Nun gibt es Pläne, Tunesien, Algerien und Marokko zu sicheren Herkunftsländern zu erklären, obwohl Non-Citizens aus diesen Ländern zur Zeit ohnehin kaum Chancen auf Asyl haben. Außerdem strebt Deutschland in Zusammenarbeit mit Ashraf Ghani, dem afghanischen Präsidenten, die Errichtung von “Schutzzonen” an und versucht zunehmend, abgewiesene afghanische Geflüchtete nach Afghanistan abzuschieben.
Deshalb wollen wir, “Asylum Seekers’ Movement”, eine Gruppe von Non-Citizens, auf dieses Thema aufmerksam machen und gegen die negativen Auswirkungen dieser Praxis auf das Leben der Menschen protestieren – mit einer Anti-Abschiebungs-Demo im Zentrum von Leipzig am 23. April.
P.S.: Wenn ihr an der Vorbereitung teilhaben oder auf der Demo sprechen wollt, kontaktiert uns und kommt zu den Vorbereitungstreffen jeden Dienstag.
Kontaktiert uns:
e-mail: asylum.seekers.movement@gmail.com
FB: /AsylumSeekersMovement
twitter: @AsylumMovement
— read english version here —
*Pressemitteilung* 7.4.2016
Michael von der Recherchegruppe Maulwurf